Dich loben wir - Du Gott der Farben und der Töne!

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LAKANIMU – LANGE ANDACHT DER KIRCHENMUSIK am 16.10.2021

Mit festlichen Bläserklängen eröffnete Pfarrer Christoph Hänsler feierlich den Vorabendgottesdienst zum Kirchweihfest. Das dynamisch hervorragend ausdifferenzierte Bläserquartett St. Anton unter der Leitung von Stefan Wiedemann präsentierte erhebende Werke der Barockzeit und bereicherte durch Bläsersätze den Volksgesang mit der vielfarbigen Orgelbegleitung von Stefan Nerf – ein gelungenes „Hineinfeiern“ in das Kirchweihfest, und ein festlicher Auftakt der LAKANIMU.

Facettenreiches und farbiges Musikprogramm bei Kerzenschein

Romantisch beseelt – so begann anschließend das Konzertprogramm mit französischer Kathedralmusik des Komponisten Loius Vierne. Nuancenreich registriert und virtuos vorgetragen von Prof. Franz Hacker, entfaltete die symphonische Orgelmusik der Romantik im großen Kirchenraum all ihre Klangvielfalt und Pracht. Die warmen und rund schwebenden Mezzoklänge von Henrike Paede entführten die Zuhörer und Zuhörerinnen in eine friedliche und klangvolle Abendstimmung, wie es im Stück „Le soir“ fast schon chansonmäßig zum Ausdruck kam.

Mittelalter goes Jazz - mit „Hildegard today“ boten Jazzsängerin Ljiliana Winkler, Jazzsaxophonist Stephan Holstein und Organist Werner Zuber ein außergewöhnliches, fast magisches Klangerlebnis: 5 musikalische Mediationen, inspiriert von Antiphonen und Responsorien Hildegard von Bingens, spannten eine musikalische Brücke vom Mittelalter in unsere Zeit. Mystische, fließende Klänge durchströmten das Kirchenschiff, wirkten beinahe außerirdisch und sphärisch: abwechselnd solistisch von Klarinette, Saxophon, Orgel und Singstimme vorgetragen – dann wiederum im Dialog zwischen den wunderbar miteinander interagierenden Instrumentalisten und der klangschönen, tragenden Frauensingstimme.

Transparent und schwebend - erlebten die Besucher und Besucherinnen der LAKANIMU den Doppel-Chorklang des gemischten Ensembles des Choro d'Arte im Altarraum und des Frauenchors auf Empore. Stefan Nerf hatte mit seinen Choristen und Choristinnen ein abwechslungsreiches und klangvolles geistliches Chorprogramm von Tallis bis Rutter einstudiert und ausgezeichnet dirigiert. Die vielen emotionalen und zu Herzen gehenden Chorsätze berührten das Publikum und schufen eine ruhige, besinnliche Atmosphäre. Andrea Hartinger begleitete die Stücke des gemischten Chores äußerst einfühlsam am Flügel und an der Chororgel. Unter dem engagierten Co-Dirigat von Oxana Strack und der ausgezeichneten Orgelbegleitung von Prof. Franz Hacker erklangen von der Empore aus vier Stücke des Frauen-Fernchors.

Barock meets Moderne – kontrastreich und vielfarbig wirkte die charmante Gegenüberstellung barocker Klangkunst mit festlichen Orgelwerken der Moderne und Gegenwart. Beim ersten Orgelstück, der klangmalerischen Komposition „Golden Bells“ von Frank Adlam, durfte natürlich das Glockenspiel an der Antons-Orgel nicht fehlen! Beeindruckend und stimmlich präsent interpretierte die junge Sopranistin Susanne Kapfer berührende Händel-Arien und brachte das Stück „Panis angelicus“ von César Franck sehr persönlich und ausdrucksstark zum Klingen.
Zum Nachdenken anregende geistliche Impulse setzte Irmgard Oblinger mit ihren meditativen Texten, die sie passend zur Abendmusik zwischen den einzelnen Musikblöcken vortrug. Stefan Nerf brillierte an „seiner“ facettenreich registrierten Antons-Orgel sowohl mit festlich-majestätisch wirkender Orgelliteratur von Malcom Archer als auch mit einem Stück von Enrico Pasini, dessen melodiös-schwebende Orgelklänge stille Zuversicht ausstrahlten und zum Schluss beinahe jazzig endeten. Mit der schönen Klangfarbe ihrer Violine bereicherte Pamela Rachel die beiden Orgelwerke von David German und Edward Elgar. Die eigens dafür arrangierte und einfühlsam gespielte Oberstimme gab der Orgelmusik eine ganz besondere Note. Mit dem ruhigen, bewegenden Orgelstück „Nimrod“ von Elgar fand die LANGE ANDACHT DER KIRCHENMUSIK einen harmonischen und friedlichen Ausklang.

Birgit Mangold

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